Unser erster Stop in Frankreich war Colmar, eine kleine Stadt im Elsass. Dort schlenderten wir durch die malerischen Gassen mit den ortstypischen Fachwerkhäusern. Der Ortskern mit seinen Kanälen ist wunderschön, aber leider mittlerweile ziemlich von Touristen überlaufen. Dennoch gönnten wir uns die Spezialität der Region, einen Flammkuchen, in einer der vielen typischen „Winstub“.
Viel mehr gefallen hat uns jedoch der charmante Vorort von Colmar, Wintzenheim, in welchem wir einen Schlafplatz für die Nacht gefunden haben. Wir kamen bei einem Winzer unter, welcher uns gegen den Kauf einer Flasche seines Weins, gratis eine Nacht übernachten liess - ein Angebot, welches wir natürlich nicht ausschlagen konnten. Die Dörfer rund um Colmar sind noch viel ursprünglicher und haben ihren eigenen Charme, obwohl - und vielleicht genau weil - dort nicht allzu viel los ist.
Weiter ging es über die Vogesen in die Champagne. El Patron kämpfte sich tapfer die Serpentinenstraßen hoch und belohnte uns mit einer wunderschönen Aussicht über die Täler, Wälder und Seen der Gegend. Auch die Weiterfahrt war spektakulär, sie führte vorbei an schier unendlichen Weizen- und Sonnenblumenfeldern und malerischen mit Blumen geschmückten Dörfern, jedes einzelne mit einer eigenen Boulangerie. Es scheint, als sei das Ladensterben in Frankreich noch nicht ganz so wie bei uns Zuhause angekommen. Auch die Platzverhältnisse hier sind komplett anders wie bei uns, oft kann man kilometerweise fahren, ohne auch nur ein Haus anzutreffen.
Da sich die Fahrt doch noch etwas hinzog, verbrachten wir vorerst eine Nacht auf einem kleinen Campingplatz in der Champagne. Natürlich musste sofort die hiesige Spezialität gekostet werden: der Champagner, welcher direkt auf dem Campingplatz zu einem Schnäppchenpreis verkauft wurde. Zugegeben, eine Flasche dieses edlen Tropfes macht wohl jeden Schlafplatz zu einem Highlight, vor allem in der Kombination mit Linsen und Würstchen aus der Dose. Im Restaurant essen zu gehen, haben wir übrigens überhaupt nicht vermisst. Jeder von uns angesteuerte Supermarkt verfügte über ein riesiges Angebot an Frischwaren wie Terrinen, Käse und Baguettes, von welchen wir uns reichlich gegönnt und dadurch sogar unser Reisebudget noch etwas geschont haben.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Troyes, mit der charmanten Innenstadt und der imposanten Kathedrale La-Chapelle-Saint-Luc. Nach einem kurzen Spaziergang, natürlich nicht ohne Zwischenstopp bei einer Boulangerie, ging es weiter nach Éperney, der Hauptsitz vieler bekannter Champagner-Produzenten, wo wir die Möglichkeit hatten, den Champagnerkeller der Winzerei Charles Mignon zu besuchen. Sein edles Image erhielt der Champagner davon, dass das Anbaugebiet stark eingegrenzt ist und die Herstellung stark reglementiert ist.
Fun Fact: Champagner enthält weniger Kalorien als Weiss- und Rotwein - weshalb wir bei unserem letzten Stopp in Frankreich, Reims, natürlich nochmals eine Champagnertour bei dem etwas grösseren Champagnerhaus „Pommery“ unternehmen mussten. Dabei hatten wir die Möglichkeit, die imposanten, in 30 Meter Tiefe gelegenen, Weinkeller zu besichtigen, welche ehemalige Kalkschächte (Crayeres) aus der römischen Zeit sind. Der Kalkstein wurde für den Bau der ersten Häuser der Stadt Reims und ihrer Befestigung verwendet. Heute liegen 25 Millionen Pommery-Champagnerflaschen in den Kellern der Domaine Pommery.
Nach einem Zwischenstopp nahe der belgischen Grenze auf einem etwas suspekten Campingplatz verlassen wir nun Frankreich in Richtung Brügge, Belgien, mit Keri's festgelegtem Ziel: die besten Waffeln Belgiens zu finden!
Wunderbare Fotos und interessante Hintergrundinfos.
Ich fuhr 1981 nach Paris mit nem 3-Gang Velo. Auch über Troyes. Herrliche Landschaften!!! Geniesst es!
Wichtigste Regeln: die richtige Kleidung sowie Partner/in!!❤️🧡🩵