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Vor der Reise

Die Idee einer Weltreise ist geboren, die Vorfreude riesig - doch plötzlich stellen sich Fragen, mit denen man sich vielleicht vorgängig noch nie beschäftigt hat. Wohnung kündigen, ja oder nein? Wohin mit den Möbeln? Was passiert mit Steuern und Versicherungen?

Dekorationen im Wohnzimmer

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Wohnsituation

Wohl eine der ersten Dinge, worüber man sich Gedanken macht, wenn man eine längere Reise plant - was macht man mit seiner Wohnung oder seinem Haus? Tatsächlich fiel es uns gar nicht so leicht, unsere gemütliche Mietwohnung aufzugeben. Trotzdem haben wir uns dagegen entschieden, diese unterzuvermieten. Das Risiko war uns schlussendlich zu gross, dass Probleme mit dem Untermieter während unserer Abwesenheit entstehen könnten. Die Wohnung einfach weiter zu bezahlen, war aus Kostengründen auch keine Option. Deshalb haben wir unsere Wohnung ordnungsgemäss gekündigt.

 

Glücklicherweise haben wir die Möglichkeit, unsere Habseligkeiten bei Verwandten unterzustellen. Besteht diese nicht, gibt es viele Anbieter von Storage Rooms oder ähnlichem, welche allerdings mit entsprechenden Kosten verbunden sind.

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Natürlich können auch alle Möbel verkauft und damit das Reisebudget etwas aufgebessert werden. Ob sich das wirklich lohnt ist aber die Frage, da bei der Rückkehr wieder alles neu (und meistens teurer...) beschafft werden muss.

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Jobs

Für viele, die von einer Weltreise träumen, wohl der wichtigste Punkt. Schliesslich sind wir in unseren Breitengraden dafür bekannt, der Karriere und finanziellen Absicherung eine hohe Bedeutung beizumessen. 

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Während es durchaus Firmen gibt, die unbezahlten Urlaub oder Sabbaticals anbieten, haben wir uns dafür entschieden, beide unsere Jobs zu kündigen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass wir unsere Reise nicht zeitlich begrenzen wollten. Ob unsere Reise nun 8 Monate oder 1.5 Jahre dauert, wollten wir nicht davon abhängig machen, dass wir zu einem vereinbarten Zeitpunkt an unsere Arbeitsstellen zurückkehren müssen.

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Laptop und Notizbuch
Geschäftsmann mit Regenschirmen

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Versicherungen

Zugegeben: dieser Punkt hat wohl am meisten Kopfschmerzen bereitet. Als Schweizerin bin ich nach wie vor der obligatorischen Krankenversicherung unterstellt, solange ich keinen Wohnsitz im Ausland gründe. Diese ist natürlich nicht ganz günstig. Max hat es da als österreichischer Staatsbürger ein bisschen einfacher und kann auf eine internationale Reisekrankenversicherung zurückgreifen. 

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Natürlich hat jeder ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Dennoch ist es wichtig, sich über die nötigen Versicherungen Gedanken zu machen, damit Schadenfälle in allen Belangen ausreichend gedeckt sind.

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Ein zwingendes Muss waren für uns:

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- Krankenversicherung inkl. zusätzlicher Absicherung für Auslandsreisen

- Unfallversicherung

- Haftpflichtversicherung

- Reisegepäckversicherung (oft ist diese und andere Leistungen über die Kreditkarte eingeschlossen)

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Auch bezüglich Sozialversicherungen, hier auf die Schweiz bezogen, müssen einige Punkte beachtet werden. 

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- BVG: Kündigt man seinen Job für die Auslandreise, müssen die BVG-Gelder auf einem Freizügigkeitskonto deponiert werden. Das Geld bei der Pensionskasse zu belassen, ist nicht möglich.

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- AHV/IV: Solange kein Wohnsitz im Ausland begründet wird, bleibt man grundsätzlich bei der AHV/IV versichert. Es wird aber ein Mindestbeitrag fällig, damit keine Beitragslücke entsteht. Der Auslandsaufenthalt muss zudem der Ausgleichskasse gemeldet werden.

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Finanzen

Ein leider notwendiges Übel für eine längere Reise: Geld. Mittlerweile gibt es sehr viele  Reiseblogger, die ihre Ausgaben während ihrer Weltreise detailliert dokumentieren. Dies hat uns geholfen, eine gewisse Vorstellung von den zu erwartenden Ausgaben zu erhalten. Grundsätzlich ist die Spannweite aber riesig und sehr stark vom individuellen Reisestil abhängig. Wir werden grösstenteils in einfachen Unterkünften unterkommen, dafür uns aber sicher auch das eine andere kulinarische oder ausflugstechnische Highlight gönnen. Wie viel Geld wir monatlich tatsächlich im Schnitt benötigen, wird sich in den ersten Monaten zeigen. Um den Überblick während der Reise zu behalten, gibt es viele verschiedene Anbieter von praktischen Apps. Ich habe mich dabei für die App TravelSpend entschieden.

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Wir finanzieren uns die Reise mit Ersparnissen, die wir in den letzten 2 Jahren mit unseren regulären Jobs ansparen konnten. Natürlich gibt es aber auch Möglichkeiten, während der Reise Geld zu verdienen oder einzusparen, beispielsweise mit kurzfristigen Jobs oder House Sitting. Bestimmt werden wir darauf auch zurückgreifen, sollten sich Möglichkeiten ergeben.

Verschiedene Geldscheine
Drogen- und Spritze

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Impfungen / Arztbesuche

Hand aufs Herz, wer weiss schon genau, welche Impfungen noch up to date sind? Zumindest in unserem Fall sind unsere alten Impfbüchlein irgendwo verschollen und es war eher eine Mutmassung, ob und wann welche Impfungen aufgefrischt wurden. Es ist aber ratsam, sich frühzeitig (zirka 6 Monate vor der Reise) mit dem Thema zu beschäftigten, da teilweise mehrere Impfungen in längeren Zeitabständen notwendig sind. Am besten lässt man sich beim Hausarzt oder bei einem spezialisierten Tropenarzt über das Thema beraten.

 

Ebenso sollten Vorsorgetermine wie beispielsweise ein Zahnarzttermin vor Reisebeginn noch eingeplant werden, um das Risiko für unangenehme Überraschungen während der Reise so gut als möglich einzugrenzen.  Denn sind wir mal ehrlich, auf nicht unbedingt nötige Arztbesuche verzichtet man gerne, wenn man im Ausland unterwegs ist. Auch benötigte verschreibungspflichtige Medikament sollten vorgängig organisiert werden.

 

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Abmeldung / Steuern

Grundsätzlich verlangen in der Schweiz die meisten Gemeinden, dass man sich ab Abwesenheit von drei Monaten bei der Einwohnerkontrolle abmeldet. Achtung: dies hat zur Folge, dass die Steuern vor der Abreise abgerechnet und daher sofort, und nicht erst per Jahresende fällig werden.

 

Es ist ratsam, auch hier frühzeitig mit der Einwohnerkontrolle Kontakt aufzunehmen. Schlussendlich regelt dies jede Gemeinde anders und es ist gar nicht so einfach, eine abschliessende Auskunft zu erhalten. Oft machen Gemeinden auch Ausnahmen bezüglich Weltreisenden, da diese keinen neuen Wohnsitz im Ausland begründen. 

Steuereinkommensberichte
Vanbus Reisen

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Sonstiges

Generell gibt es vor einer längeren Reise sehr viel Kleinkram zu erledigen, mit dem man sich bestenfalls schon einige Monate vor dem Abreisetag zu beschäftigen beginnt. Gerade bei Kündigungsfristen ist es wichtig, diese nicht zu verpassen, um nicht unnötig Geld auszugeben. Auch der Reisepass muss bei Bedarf zeitig erneuert werden, die Post umgeleitet und Visa beantragt werden.

 

Während meiner Recherchen bin ich auf die Website Soliswiss gestossen, welche eine perfekte Checkliste für Globetrotter zur Verfügung stellt, damit auch wirklich nichts vergessen geht. Diese Checkliste und andere nützliche Infos findet ihr hier:

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Checkliste und Tipps für Globetrotter und Globetrotterinnen - Soliswiss

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