Zugegeben, es ist schon eine Weile her seit dem letzten Blogbeitrag. In der Zwischenzeit haben wir schon wieder so viel erlebt und neue Eindrücke gesammelt. Albanien ist dadurch schon wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Es ist jetzt aber an der Zeit, um Versäumtes nachzuholen und ich gelobe Besserung, um in Zukunft wieder mehr up to date zu bleiben. :)
Nach dem Überqueren der Montenegrischen Grenze fuhren wir zielstrebig Richtung Süden, um dort Freunde zu treffen, welche ebenfalls in Albanien unterwegs waren. Nach der langen Fahrt in Dhermi angekommen, kühlten wir uns gleich mal im dortigen wunderschönen Meer ab und genossen die Sonne am Strand.
Leider zeigte sich auch die andere Seite von Albanien - oft ist der Weg zu den Stränden oder auch Straßenränder mit Müll übersäht. Wahrscheinlich kriegt man in den umliegenden Hotels und an deren Stränden nicht viel davon mit, denn diese sind wirklich schön und luxuriös. Genererell hatten wir aber das Gefühl, dass Albaniens Infrastruktur mit dem momentanen Touristenansturm noch nicht so ganz mithalten kann. Kein Wunder: Momentan herrscht ein riesiger Hype um Albanien und die Anzahl der Touristen soll sich seit letztem Jahr fast verdreifacht haben.
Wir waren uns anschliessend unsicher, ob wir noch weiter in den Süden Albaniens fahren sollten. Anscheinend sollen die Strände im Süden des Landes wirklich wunderschön sein. Andererseits hatten wir von anderen Reisenden mehrfach gehört, dass sie mittlerweile ziemlich überlaufen sind und sich ein Hotelkomplex neben den anderen reiht. Zudem nehmen die Fahrten in Albanien ziemlich viel Zeit in Anspruch, da die Strassenverhältnisse teilweise noch nicht so gut sind. Sonne und Strand sollten wir ja noch genug bekommen, deshalb entschieden wir uns, wieder nordwärts und ins Inland zu fahren, um die Stadt Berat zu besuchen.
Die Stadt Berat wird aufgrund ihrer einzigartigen Architektur auch als "Stadt der tausend Fenster" bezeichnet. Sie ist über 2000 Jahre alt und zählt mit der hervorragend erhaltenen Altstadt als eine der schönsten Städte Albaniens.
Weiter ging die Fahrt in Richtung der Osum-Schlucht, ein wunderschöner Canyon, abgelegen in den Bergen gelegen. Das eigentliche Highlight war aber der Camping-Platz, welchen wir mit freilaufenden Ziegen und Hühnern teilten. Allgemein hat uns dieser rustikale Teil Albaniens besser gefallen, als die Hotelhochburgen am Meer.
Als nächsten Stopp hatten wir uns Durres ausgesucht, wo wir nochmals ein bisschen den Stadttrubel, gutes Essen und das Meer genossen. Das Highlight war aber auch hier fast wieder der Campingplatz: dieser wurde durch ein schottisch-türkisches Ehepaar geführt, welches unglaublich liebenswert war - sie liessen uns nicht abreisen, ohne dass wir noch selbstgemachten Kuchen gegessen und frische Trauben aus ihrem Garten gepflückt hatten.
Nach einem Zwischenstopp beim Bovilla-Reservoir machten wir uns auch schon wieder auf den Weg an die Grenze zu Montenegro. Eigentlich hatten wir noch vor, in den Theth-Nationalpark zu fahren. Aber wir merkten, dass El Patron mit den albanischen Strassen teilweise an seine Grenzen stösst. Ausserdem braucht man für alle Strecken viel länger, als Google Maps es angibt. Wir wollen Albanien bestimmt nochmals eine Chance geben - aber nächstes Mal vielleicht mit einem 4x4-Fahrzeug!
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