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Hongkong

Nach drei Monaten Roadtrip in Europa war es nun soweit: Zeit für einen Tapetenwechsel und ab nach Asien! Nachdem wir eine Nacht in Wien bei Kathi verbracht hatten (vielen Dank für die Gastfreundschaft), ging es anschliessend über London weiter zu unserem ersten Stopp in Asien: Hongkong.

Mit Kathi und Lisi in Wien

Die Entscheidung fiel auf Hongkong, da Max die Stadt bereits 2016 einmal besucht hatte und davon begeistert war. Hongkong war ursprünglich eine britische Kolonie, welche 1997 an China zurückgegeben wurde. Ganz korrekt handelt es sich um die sogenannte „Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China“, welche weitgehend autonom und mit einer freien Marktwirtschaft funktioniert.


Bereits wenn man in Hongkong aus dem Flugzeug steigt, erwartet einen eine komplett andere Welt. Im Stadtzentrum angekommen, herrschte ein wildes Gewusel aus Menschen und an jeder Ecke gibt es Restaurants und kleine Garküchen mit exotischen Speisen. Man schätzt, dass es in Hongkong über 28'000 Restaurants gibt. Ein Grund dafür ist, dass viele Einwohner Hongkongs aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht mal über eine Küche verfügen und es einfach normal ist, sich fast ausschliesslich auswärts zu verpflegen. Trotz allem ist Hongkong extrem gut organisiert und es ist erstaunlich einfach, sich zu orientieren und von A nach B zu kommen.


In Hongkong leben mehr als 7 Millionen Menschen auf einer Fläche von knapp 1100 Quadratkilometern, also fast so viele wie in ganz Österreich. Kein Wunder, dass in Hongkong der Wohnraum knapp ist. Hochhäuser von 40-60 Stockwerken sind hier die Regel und auch gutverdienende Bürger können sich hier selten eine Wohnung mit mehr als 30-40 Quadratmetern leisten. Unser Hotelzimmer war dementsprechend ebenfalls winzig, aber nach drei Monaten im Van sind wir uns das Leben auf engstem Raum ja sowieso gewohnt.


Um den Jetlag gleich zu bekämpfen, machten wir uns direkt nach unserer Ankunft auf den Weg an den Hafen, wo jeden Abend eine Lichtershow, die Symphony of Lights, stattfindet. Der Ausblick vom Hafen auf die Skyline ist unglaublich beeindruckend und es ist schon fast surreal, wie sich die Wolkenkrater dicht bis ans Ufer aneinanderreihen.


Am nächsten Morgen machten wir uns als erstes mit der Fähre auf den Weg nach Hongkong Island. Auf dieser Seite befindet sich auch das Bankenviertel Hongkongs, der sogenannte Central District. Dort tummeln sich Hunderte von Banken, die sich mit dem Bau noch spektakulärerer Wolkenkratzer gegenseitig übertreffen wollen. Unser Ziel war aber der Viktoria Peak, welcher einen grossartigen Ausblick über ganz Hongkong bietet. Glücklicherweise ist dieser mit einer Standseilbahn erreichbar, denn den einstündigen Fussmarsch bergauf bei der asiatischen Luftfeuchtigkeit ersparten wir uns gerne.

Aussicht vom Victoria Peak

Viktoria peak by night

Eines unsere Highlights Hongkongs erlebten wir in einem klassischen Hongkonger Restaurant namens "Lin Heung Kai", in welchem verschiedene traditionelle Speisen wie Dim Sum und Wonton serviert werden. Diese kann man aber nicht bestellen, sondern man erhält eine Stempelkarte und nimmt sich die gewünschten Gerichte von vorbeifahrenden Wagen. Als Tourist ist man erst mal überfordert vom wilden Gewusel sowie der rein kantonesischen Speisekarte. Zudem hatten wir sowieso keine Ahnung, wie das Konzept funktioniert.


Zum Glück haben wurden wir an einen Tisch mit drei älteren Damen gesetzt, welche uns unsere Ahnungslosigkeit wohl angesehen und uns unter ihre Fittiche genommen haben. Wir haben uns tapfer durch die ganzen Speisen inklusive Hühnerfüssen probiert und sehr viel gelacht. Schon seit Beginn unserer Reise erleben wir immer wieder, wie hilfsbereit die Menschen im Grunde sind, egal wie gross die Sprachbarriere ist.

Lin Heung Kai

Chicken feet (gar nicht so schlecht!)

Zugegeben, als Europäer muss man sich an die chinesischen Essgewohnheiten ein wenig gewöhnen. Hier wird wirklich alles vom Tier verarbeitet, was eigentlich eine gute Sache ist. Auch die Tischgewohnheiten sind anders, Überbleibsel wie Knochen werden einfach auf den Tisch neben den Teller gelegt und schlürfen und schmatzen gilt nicht als unhöflich. Auch Servietten sucht man meistens vergeblich. Diese Unterschiede sind für uns aber das, was für uns das Reisen aus macht: es ist ein Ausflug in eine komplett andere Welt, auch wenn man dafür ab und zu seine Komfortzone verlassen muss.


Natürlich hat Hongkong auch eine riesige Anzahl an Weltklasse-Restaurants mit westlicher Küche. Wir haben aber komplett darauf verzichtet und uns vollumfänglich der heimischen Küche gewidmet. Nur schon das Frühstück ist für uns ziemlich ungewohnt - es ist hier völlig normal, auch zum Frühstück schon Nudelsuppe mit Wontons oder anderem Inhalt zu essen.


Typisches Frühstück in Hongkong

In Hongkong sehr beliebte "Egg Waffels"

Wir verbrachten viel Zeit damit, einfach durch die Stadt zu schlendern, denn an jeder Strassenecke gibt es etwas Neues zu sehen. Leider wurden unsere Pläne, ausserhalb der Stadt einige Wanderungen zu unternehmen, etwas durchkreuzt. Zum einen, da eine Taifun-Warnung ausgesprochen wurde und zum anderen, da ich mal wieder eine Grippe aufgelesen hatte, die uns noch einige Zeit begleiten sollte. Max konnte dafür in der Zwischenzeit ausgiebig dem Fotografieren widmen - dafür ist die Stadt nämlich wirklich ein Paradies. Deshalb einfach ein paar bunt gemischte Impressionen von unseren Streifzügen durch die Stadt:










Ingesamt haben wir 6 Nächte in Hongkong verbracht, aber wir wären definitiv gerne länger geblieben. Wir haben nur einen Bruchteil dieser spannenden Metropole entdeckt und es ist für uns definitiv die interessanteste Stadt, in der wir je waren.


Für uns geht es aber erstmal wieder an den Flughafen für das nächste Land auf unserer Liste: Vietnam.

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